Berliner Autorengruppe Forum Wort Laszlo Hartmann,Nicole Pfeiffer, Deborah B.Stone, u.a.

Autor*innengruppe Forum Wort

Autor*innengruppe Forum Wort

Wie alles anfing:

Es war im Jahr 2017 einmal eine Online Àutorenmesse (veranstaltet von Jurenka Jurk). 3350 Autor*innen nahmen teil, lauschten Expert*innen und tauschten sich online aus. Danach beschlossen einige Berliner*innen, sich auch Offline kennen zu lernen und zu treffen. Ich erinnere mich an Treffen in Cafés , wo so viele kamen, dass die Vorstellungsrunde den ganzen Abend dauerte. Alle waren anfangs hochmotiviert und ein Netzwerk wuchs. Regelmäßig trafen wir uns, tauschten uns aus, unterstützten uns mit Tipps und Tricks aus der Autor*innenkiste. Organisiert wurden diese Treffen von der Autorin Sabine Strick ( 2017 noch unveröffentlicht, hat sie inzwischen unglaubliche 7 Romane veröffentlicht!)

Dann passierte, was so oft in bunt zusammengewürfelten Gruppen geschieht: Fluktation und Schrumpfen. Ich erinnere mich an erste Frustrationen wegen mangelnder Verbindlichkeit. Immer neue Gesichter, endloses Gehe zurück auf Los und stelle dich noch einmal vor. Ich zog mich zurück. Geduld ist wahrlich nicht meine Stärke und nur zu Reden ist für eine Macherin schwer zu ertragen.

Das ging wohl auch anderen so. Die Autorin Deborah B.Stone schreibt dazu auf Instagram: Das Bedürfnis, gemeinsam Aktionen durchzuführen wuchs in mir. Veranstaltungen? Lesungen? Schreibprojekte? Ich sprach meine Ideen an und traf auf einige Interessierte. Nicole Pfeiffer war gleich Feuer und Flamme und bald war klar: Ein Kurzgeschichten-Projekt wollten wir starten! Doch wo? Wir probierten unterschiedliche Orte, trafen uns zu Hause, im Lettrétage. Das „Arema“ im Wedding wurde unser Schreib-Café. Im hinteren Raum waren wir relativ ungestört – und es gab leckere Flammkuchen! 
Die Gruppe einigte sich auf das Thema Fremd. Plottete, schrieb. Zwei Geschichten sollte jede(r) schreiben oder genauer: eine aus zwei Perspektiven. Ich verfolgte das auf Facebook, dabei war ich erstmal nicht, das Leben kam immer wieder dazwischen. Eines Abends ging ich dann aber doch zu einem Treffen ins Arema. Dachte, es träfe sich der Autor*innen Stammtisch. Die Gruppe war eigentlich geschlossen. Ich wurde trotzdem herzlich aufgenommen und bin seitdem mit dabei.

Fremd! Jede Geschichte hat zwei Seiten – die erste Anthologie entsteht

Wir suchten einen Namen und einigten uns auf ForumWort. Die Schreibtreffen wurden von Moabit nach Kreuzberg verlegt. Fortan wurde das Sarotti unsere Schreibheimat. Wir trafen uns einmal im Monat, feilten an unseren Erzählungen. Plotteten in der Gruppe, schrieben zusammen. Präsentierten, lasen vor, diskutierten, lektorierten, immer auf Augenhöhe und immer mit viel Respekt füreinander und für die Geschichten der anderen. Es entstanden berührende, beklemmende und hoffnungsvolle Geschichten. Dem originellen Konzept, eine Geschichte aus zwei Perspektiven zu erzählen, ist es wohl zu verdanken, dass sich – noch bevor das Manuskript fertig gestellt war – zwei Verlage für unser Werk (lektoriert von Susanne Zeyse) interessierten. Der Independent Bookworm Verlag war auch vom fertigen Manuskript begeistert. Pünktlich zur BuchBerlin 2019 hielten wir unser Werk in den Händen! Ende 2019 starteten wir eine Leser*innenrunde auf Lovelybooks. Wir verlosten zehn Printexemplare und fünf E-Books. Nicole Pfeiffer übernahm die Planung und Durchführung der Leserunde und erstellte für jede Geschichte einen eigenen Leseabschnitt. Wir anderen beteiligten uns auch rege, beantworteten Fragen, diskutierten mit. Das kam bei den Leser*innen ausnahmslos gut an.

Von Höhenflügen und Abstürzen – Himmelhoch – Abgrundtief…

Zurzeit sind wir 14 Autor*innen. 13 Frauen und ein Mann. Wir haben Kurzprosa für eine zweite gemeinsame Anthologie entwickelt, geschrieben, lektoriert, korrigiert. Diesmal entschieden wir uns für ein Thema, das beide Perspektiven schon im Titel trägt: Himmelhoch-Abgrundtief. Zurzeit sind wir damit auf Verlagssuche, was bei Anthologien eh schon schwierig ist, in Coronazeiten aber noch schwieriger. Im Exposé heißt es: 13 Kurzgeschichten bewegen sich zwischen den Extremen „himmelhoch“ und „abgrundtief“. Dabei sind Zeitreisen in eine sehr reale Vergangenheit, vollkommen fantastische Welten und wenig erforschte Galaxien. In Momenten tiefer Verzweiflung sprießen Flügel. Der Himmel wird buchstäblich oder im übertragenen Sinne erobert. Entsprechend ist auch der Sturz in den Abgrund in einigen Geschichten ein tatsächlicher Fall und in anderen der Zusammenbruch der persönlichen Welt. Trotz der Bandbreite an Interpretationen sind alle Geschichten der Anthologie durch das gemeinsame Thema verbunden.

Meine Erzählung heißt „Unter den Wellen“

Januar 1945, ein Danziger Apotheker „überlebt“ den Untergang der Wilhelm-Gustloff am Ostseegrund. Einsam und verzweifelt baut er aus Leichenteilen seine geliebte Ehefrau nach, ein fataler Fehler! Denn die von ihm erschaffene Kreatur entpuppt sich als herz-und hirnloses Naziweib, die – zusammen mit einem anderen Überlebenden der SA – unter den Wellen ein Viertes Reich errichten will.

Wieder eine Erzählung, die mit Fremde Wellen zu tun hat. In meinem Roman beharrt Hilde darauf, dass ihr geliebter Ernst-August, der seit dem Untergang der Wilhelm-Gustloff vermisst wird, noch lebt. Sie sucht ihn in ihren Träumen und er sehnt sich nach ihr „Unter den Wellen“. Mehr dazu folgt – auch zu den Geschichten, die das Leben einem manchmal schenkt bei Recherchen, in diesem Fall zum Untergang der Wilhelm-Gustloff…

Nach der Anthologie ist vor der Anthologie

Zwischendurch haben einige von uns „tierische“ Kurzprosa geschrieben, die 2021 in einer Anthologie erscheinen wird, organisiert hat das unsere Autorin Nicole Pfeiffer. Wir treffen uns seit dem Frühjahr und in Corona-Zeiten weiterhin, aber online und leider ohne den Duft von Flammkuchen und heißer Schokolade. Und planen eine weitere Anthologie! Diesmal teilen wir die Stadt unter uns auf und es wird „Noir“!

Hundherum Heldenhaft – ein Herz für Hundesenioren

Aus dem Klappentext: Sechzehn Autor*innen der Berliner Schreibgruppe Forum Wort &Gäste schildern tierische Heldentaten. Entstanden sind 26 Geschichten, geschrieben in berührender, charmanter, nachdenklicher und heiterer „Belletristik“. Mit dem Erlös aus dem Buchverkauf unterstützt Forum Wort ein Hundeseniorenhospiz in der Gemeinde Heideblick (Landkreis Dahme-Spreewald). Damit unsere geliebten Freunde bis zu ihrem Tod die Liebe und Zuwendung bekommen, die sie uns ihr Leben lang schenken.

Ich habe zwei Kurzgeschichten für diese Anthologie geschrieben: „Kamera läuft. Und bitte!“ und „Harpune Zack!“. Mehr dazu unter

Wer mehr erfahren will: https://www.stevies-hundehospiz.de

Mehr über meine beiden Geschichten in „Hundherum Heldenhaft“ gibt es hier:

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