Fernwärme – Wettbewerb AURUM 2021

Die scheiß (virtuelle) Liebe und die wunderbare auch – Kurzgeschichte von Laszlo Hartmann

Erschienen in der Anthologie des Wettbewerbs Aurum 2021 „Fernwärme. Die besten Texte des Wettbewerbs“, Herausgegeben von Alexandra Lüthen, Periplaneta Verlag, ISBN: 9783959962216

Fernwärme – die besten Geschichten des Wettbewerbs 2021

Fernwärme – mit welcher Temperatur und über welche Distanz? heißt es im Vorwort dieser außerordentlich schön gewordenen Anthologie, in der ich mich zusammen mit 28 anderen Autor*innen mit meiner Kurzgeschichte „Die scheiß (virtuelle) Liebe und die wunderbare auch“ in bester literarischer Gesellschaft. weiß.

Meine Kurzgeschichte erzählt von der (scheiß) virtuellen Liebe zwischen Andreas T. und Lisa H. und von ihrem Wiedersehen nach 918 + E-Mails in der realen Welt in einem- wenn auch schlecht – abgedunkelten Hotelzimmer auf dem Sinai.

So beginnt die Erzählung: Die Scheiß virtuelle Liebe:

Dienstag, 26.Juni,13.23 Uhr Dr. Andreas T. schreibt: 

Liebe Lisa, falls du mal einen Interviewpartner mit Spezialgebiet ökologische Risikoabschätzung gentechnisch veränderter Organismen brauchst, sag Bescheid. Obwohl ich an der Hotelbar nicht den seriösen Wissenschafter heraushängen ließ, zähle ich zu den wesentlichen Forschern in diesem Bereich. Wenn du mal in Wien bist, melde dich, Andreas

Mittwoch, 27.Juni,15.15 Uhr Lisa H. schreibt: 

Hallo Andreas, könnte Spaß machen, sich an den gegenseitigen Feindbildern zu reiben! Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie du in jeden Schachtelsatz Fremdwörter einbaust, mindestens einmal „einerseits“ und zweimal „andererseits“. Mach ich (mich melden), die Fernsehtussi

Neuneinhalb Wochen (und 918 E-Mails) später:

Montag, 03.September, 18:36 Uhr Dr. Andreas T. schreibt: 

Betreff: Die virtuelle Liebe 

Die Vorteile sind klar: Kein schnöder Alltag, keine hässliche Ziege mit Verdauungsproblemen (Jandl), keine Tiger mit schlechten Zähnen, kein Mundgeruch. Kein: Du rauchst zu viel, du trinkst zu viel.(Lisa) Kein: Und ich bin beziehungsgestört.(Andreas) Ebenso kein: Das sind wir doch irgendwie alle.(Lisa) Ist es wahrscheinlich, dass aus virtueller Liebe reale wird?Statistisch nur zu 10 Prozent. Bessere Frage: Ist es wahrscheinlich, dass aus unserer virtuellen Liebe eine reale wird?Antwort: Ich weiß es nicht.

Montag, 03.September, 20.35 Uhr Lisa H. schreibt:

Scheiß Statistik! Scheiß virtuelle Liebe und wunderbare auch, sag ich. Die Prinzessin macht Pahh! (schmollt). Was ist das Wesen(tliche) der Liebe? Sex, Lachen, Reden. Sich reiben. Mehr Sex. Mehr Lachen. Anfassen, angefasst werden. Ich will das alles. Sofort!

Zwei Wochen (weitere 97 E-Mails und kein Telefonat) später

rase ich nach Drehschluss mit dem Taxi über den Sinai, durch eine Sonnenversengte Wüstenlandschaft. Später durchs Vollmondlicht. In einem Apartment in Dahab wartet Doktorre auf mich. Noch könnte ich umdrehen. Ihm eine SMS schreiben: Habs mir anders überlegt. Will lieber Phantasie Phantasie und Sehnsucht Sehnsucht sein lassen. Meine Sehnsucht, die sich an seinen Emails betrank. Natürlich tue ich das nicht. Mir ist bleiernd kalt und flirrend heiß zugleich. 

Stunden später hieft der Hotelpage meinen Koffer die Treppe zum Apartment hinauf. Es gelingt mir knapp, ihn davon abzuhalten, die Tür zu öffnen, Licht zu machen, alles zu verderben. Wir haben nämlich Regeln aufgestellt:

Wer neugierig geworden ist, einfach das Buch kaufen!

Was für Regeln das sind und was Lisa und Andreas in dem schlecht abgedunkelten Hotelzimmer erleben, könnt ihr hier nachlesen:

Fernwärme, Periplaneta Verlag, ISBN: 9783959962216 12,Euro

Wer ein von mir signiertes Exemplar möchte: Schreibt mir (nicht Lisa H.) an: laszlohartmann@web.de.

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