Fremde Wellen

Fremde Wellen – ein Roman entsteht

Dem Anfang wohnte ein Zauber inne…

Zuerst war da eine Ausschreibung einer Hamburger Literaturagentur, in der hieß es: Wir wünschen uns eine starke weibliche Protagonistin, denn wir wollen Frauen ansprechen, die gern anspruchsvolle (!) Unterhaltung lesen – alles andere ist frei wählbar, sei es politisch, dramatisch oder romantisch-gefühlig.  Und der Roman sollte in den 1950er Jahren spielen… Ich habe mich mit einer Schreibprobe (eher Fragmenten) beworben, wurde ausgewählt, unterschrieb einen Vertrag und begann zu schreiben. Ich schrieb die allererste wirklich roher als Rohfassung, sie hatte 800 Seiten! Die Geschichte entwickelte sich beim Schreiben. Was von Anfang an klar war,  es sollte um zwei Frauenleben gehen, um Mutter und Tochter. Und um zwei Heimaten.

Zwei Leben, zweimal Heimat, Ebbe und Flut

Im Nachhinein denke ich, einfach los zu schreiben war überstürzt. Im Galopp und nach einigem Vergaloppieren habe ich mich mit dem Ziel der Reise, den Figuren, Plot, Wendepunkten, Hindernissen und Nebenfiguren beschäftigt. Vermutlich wäre ich weiter, wenn ich das Wohin nicht erst überlegt hätte, nachdem ich bereits einmal um die halbe Welt war. Das würde und werde ich zukünftig anders machen. Wobei ich so viel gelernt habe und diese Zeit voller Enthusiasmus auch keineswegs missen möchte.

Die erste roher als Rohfassung habe ich auf befreit von allzu abschweifendem und auf 500 Seiten gekürzt. Dann habe ich eine Szenenliste gemacht. Für alle Figuren Karteikarten angelegt. Mich noch mal mit intensiv mit Dramaturgie befasst. Habe noch einmal intensiv und zielgerichteter recherchiert. Habe mich mit den 1950er Jahren beschäftigt. War in Flensburg, Kiel, Laboe und Hamburg, um mit Zeitzeugen zu sprechen, habe mich mit Flucht beschäftigt und dem Untergang der Wilhelm-Gustloff.

Aus der Katalogseite zum Roman:

Flensburg, 1958. Dreizehn Jahre ist es her, dass Hilde (50) und ihre Tochter Lilo (30) aus Danzig fliehen mussten und sich hoch im Norden niedergelassen haben. Doch heimisch fühlen sich hier noch immer nicht. Der Himmel strahlt nicht so blau wie in Ostpreußen, und die Wellen klingen fremd. Das, was das Leben zu bieten hat, scheint niemals so gut wie das Verlorene.

Hilde beharrt darauf, dass ihr geliebter Ernst-August, der seit demUntergang der Wilhelm-Gustloff vermisst wird, noch lebt. Als sie eines Tages auf einer Butterschmuggeltour an der dänischen Grenze auf Fredi trifft, meint sie, in ihm ihren Mann zu erkennen. Nur dass der sein Gedächtnisverloren zu haben scheint …

Lilo glaubt fest daran, dass sie ihren Ehemann, einen kaltherzigen Flensburger Brauereierben, mit der Zeit schon lieben lernen wird. Wenn sie sich nur ordentlich anstrengt. Doch dann trifft sie bei Dreharbeiten für einen WerbespotWerbetexter und verheiratet – jedoch noch immer ein charmanterVerführer …

Was war, was ist, was darf werden: Mutter und Tochter lernen loszulassen, ihren eigenen Weg zu gehen. In der der neuen Heimat.

• Neue literarische Stimme

Dann trennte ich mich aus Gründen von der Agentur, hatte eine Blockade, wollte sicher 1000 Mal alles hinwerfen, ließ Fremde Wellen ein halbes Jahr ruhen. Ich wechselte die Erzählzeit von Gegenwart in Vergangenheit. änderte den Einstieg komplett und habe inzwischen mehr als die Hälfte der vierten Fassung fertig.

Fortsetzung folgt!

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